Unter den zahlreichen Werken des Philosophen und Politikers Edmund Burke befindet sich der „Sketch of the Negro Code“. Hierbei handelt es sich um einen detailliert ausgearbeiteten Plan zur Regulierung des Sklavenhandels und der Sklaverei.
Verfasst im Jahr 1780, 27 Jahre bevor der Sklavenhandel auf britischen Schiffen ver-boten wurde, enthält sein Manuskript zahlreiche Punkte, deren Umsetzung den Sklavenhandel und letztendlich die Sklaverei beenden sollten. Angesichts des Umfangs und der damit ver-bundenen Zeit und Mühe, die er beim Verfassen investiert haben muss, verwundert, dass Bur-ke sein Werk nie veröffentlicht hat. Stattdessen schickte er es im Jahr 1792, zwölf Jahre nachdem er ihn verfasst hatte, an den Politiker Henry Dundas.
Gegenstand dieser Hausarbeit wird es sein, den „Code“ näher zu betrachten und zu versuchen, einige Fragen, die Burkes Werk aufwirft, zu beantworten. Hierzu werde ich zu-nächst detailliert auf den Aufbau und Inhalt des „Codes“ eingehen. Welche Veränderungen wollte Burke bewirken?
Anschließend werde ich einzelne Punkte einer kritischen Analyse unterziehen. Einige Forderungen Burkes wirken unrealistisch und widersprüchlich. Seine Position in Bezug auf den Handel und die Haltung von Sklaven bleibt unklar.
Danach werde ich näher auf Burkes Brief an den Politiker Henry Dundas eingehen. dem er seinen „Code“ im Jahr 1792 zukommen ließ, eingehen. Wie rechtfertigt er sich, nur eine schrittweise statt einer sofortigen Abolition zu fordern? Welche Vorteile sah er darin?
Schließlich werde ich mich der Frage widmen, warum Burke sein Werk nie veröffent-lichte. Welche Einflüsse mögen ihn davon abgehalten haben?
Im letzten Teil dieser Hausarbeit werde ich meine Ergebnisse schlussfolgernd zusam-menfassen.
2. Aufbau und Inhalt des „Codes“
Burke unterteilte seinen „Sketch of the Negro Code“ in vier Teile.
Der erste Teil mit dem Titel „The rules for qualifying a ship for the African trade.“ be-inhaltet Anforderungen an